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Teaparty in Munnar
(Indien, 2008)

Andreas schenkte mir zum 30. Geburtstag die Moeglichkeit, eine original Royal Enfield auszuleihen, um damit nach eigenem Ermessen eine Motorradtour zu unternehmen. Mit dem Babe im Ruecken, die Schenkel um 18 solide PS, dem Wind im Haar und der Fluppe im Mund ging es von Cochin aus (r)auf in die Tee- & Gewuerzplantagen um Munnar auf ca. 1500 Höhenmeter. Manche machen Ausfluege, ich machte eine Erfahrung.



Im Prinzip muss ich zu dieser Tour nicht viel schreiben, da die Bilder Baende sprechen. Das, was man leider nicht sieht, sind die Gluecksgefuehle, die ein solches koenigliches Gefaehrt unter dem Hintern ausloest. Die frische Bergluft in der Nase, in Kombination mit dem satten Gruen der Berge und Plantagen machen den Kopf frei und die Seele leicht. Als wir die Serpentinen gemuetlich mit 20 bis 40 km/h hinauftuckerten, blieb viel Zeit, die Blicke und Gedanken schweifen zu lassen.
Fuer mich hat Motorradfahren immer wieder diesen reinigenden und befriedigenden Effekt, der durch nichts anderes zu ersetzen ist. Aber es ging nicht nur mir alleine so. Manchmal verging eine halbe Stunde des Schweigens, des Geniessens. Waehrend Julia die Freiheit besass, hin und wieder auch mit geschlossenen Augen den Fahrtwind einzufangen, richtete ich sie auf die groesstenteils perfekte Kurven-Wald-Strecke. Der Verkehr, der hier in Indien alles andere als geregelt oder sicher zu bezeichnen ist, machte uns gluecklicherweise kaum Sorgen. Grund dafuer: Auf dem Rueckweg lag ganz Indien im Streik. Keine irrsinnigen Busse oder Lkws auf den Strassen und die Staedte waren menschenleer. Ideale Ausflugsbedingungen fuer uns!

Ohne Umwege oder Pannen fuhren wir ueber 300km durch dieses weite Land, kamen voellig verdreckt, erschoepft, mit schmerzendem Hintern, aber verdammt gluecklich wieder in Cochin an. Es war unglaublich. Fuer mich das absolute Highlight dieser Reise!

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