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Kilimanjaro Teil 2: Eingewöhnung und Aufstieg zum Shira Camp ...
(Tansania, 2012)

Nachdem am Marchame Gate ein Jeep voll Gepäck auf unsere Guides und Träger aufgeteilt war, wir uns ausführlich bei der Parkverwaltung registriert hatten, unser Permit mehrfach inspiziert wurde und die einzelnen Lasten mehrfach nachgewogen und umverteilt wurden, konnte es nach ca. 2 Stunden endlich mit unserer Wanderschaft losgehen.


Nachdem endlich alles aufgeteilt ist, geht's los. Bevorzugte Tragetechnik der Einheimischen: auf dem Kopf.

Klar ist einfach, dass Touren am Kilimanjaro wahrscheinlich DIE Einnahmequelle in Tansania sind und es für viele Einheimische die Chance darstellt, einer geregelten und wohl überdurchschnittlich gut bezahlten Tätigkeit nachzugehen. Das ruft zum einen viele, sehr viele Trittbrettfahrer auf den Plan. Was zum anderen viele, sehr viele angestellte Ranger im Nationalpark benötigt, um die Einhaltung aller Reglements zu überwachen.


Am Fuße des Kilimanjaro geht's erst einmal durch tropische Vegetation.

Wir waren dann, nach allen Anreise- und Organisationsstrapazen, jedenfalls sehr sehr glücklich, endlich mit Kraxe auf den Schultern unsere Tour antreten zu können und ganz plötzlich mutterseelenallein durch den zunächst noch tropischen Wald wandern zu können.


Unsere engsten Begleiter: Chief Guide Mike und Assistance Guide Emanuel.

Es hatten sich zum Glück nur eine übersichtliche Anzahl von Gruppen parallel mit uns auf den Weg gemacht und auch unsere Träger wählten von Anfang an ihren Rhythmus, so dass wir oftmals über weite Strecken ungestört durch die Landschaft wandeln konnten. Nur unser Guide Mike und unser Assistance Guide Emanuel wichen in den nächsten 6 Tagen so gut wie nicht von unserer Seite und standen uns für allerlei Fragen bereitwillig Auskunft gebend zur Seite.


Der Weg kennt nur eine Richtung: aufwärts. Das treibt einem selbst auf 2.000m die Schweißperlen auf die Stirn.

Trotz aller Planung und Vorbesprechungen war uns zu diesem Zeitpunkt der Tour immer noch nicht so ganz klar, warum wir nun mit insgesamt 9, ja NEUN Begleitern unterwegs waren. 2 Guides (Mike & Emanuel), Magesa (der Koch), Raphael (Gipfel-Träger und Kellner - Äh, wie bitte!?), und 5 Träger (Shahibu, Martin, Eliakini, Isa und Peter).
Ich kannte die Situation, mit einheimischer Unterstützung in den Bergen unterwegs zu sein, ja nun schon aus 2008 in Nepal, doch diese Konstellation war doch überaus befremdlich!


Unser erstes Camp (@ Marchame Hut/ Camp): Wohnzimmer bzw. Speisezelt, Küchenzelt, Guide-Zelt, Schlafzelt (v.l.n.r.). Irre!

Unser erstes Camp auf nun schon 3.000m und die erste abendliche Prozedur gewährte einen Einblick, was sie alles für bzw. mit uns Touristen am Berg veranstalten würden. Nur für Stefan und mich wurde ein Aufenthaltszelt (siehe Bild, links) mitgeschleppt, in dem wir die Mahlzeiten einnahmen und auf zwei Campingstühlen an einem Tisch für Lektüre, Spielchen und Kaffee sitzen konnten. Darüber hinaus gab es auch noch ein Schlafzelt (siehe Bild, rechts) und Raphael, der uns allabendlich mehrere Gänge servierte. UNGLAUBLICH!


Ein erster Abend zum Staunen: Tee, Kaffee, Kakao, Nüsschen und später Candlelight Dinner.


...und wenn wir schon beim Thema sind: Das Essen ist alles andere als Camping!

Mit diesen, schon fast skurrilen Eindrücken und nach der überaus üppigen Mahlzeit gingen wir recht bald schlafen. So ganz nebenbei steckten uns ja auch 1.200m Höhenmeter und eine bereits am ersten Tag erreichte Höhe von 3.000m in den Knochen.


Nach dem Essen noch ein bisschen spektakulären Abendhimmel gucken...

Am nächsten Morgen ging es nicht weniger befremdlich weiter. Zur vereinbarten Uhrzeit reichte mir Raphael den "bed tea" ins Schlafzelt (sozusagen direkt an meinen Schlafsack), was bedeutete: eine Thermoskanne heißes Wasser mit einer Auswahl an Kaffee, Tee und Kakao. 30 Minuten später kamen Schüsseln mit warmem Waschwasser dazu. Das alles erleichterte - zugegeben - das Aufstehen und Wachwerden bei frischen Außentemperaturen doch sehr, war aber nichts, was wir bei Bergtouren gewohnt waren oder gar verlangt hätten.


...und am Morgen klare Sicht auf Mt. Meru (wie nahezu jeden Tag).

Beim anschließenden Packen und Warten auf das (natürlich) umfangreiche Frühstück konnten wir die sonnige und wolkenfreie Aussicht auf unseren ständigen Begleiter Mt. Meru genießen.


Schon am zweiten Wandertag wird die Vegetation spärlich, man hält für Ausblicke und Verschnauf-Pausen an.

Das Programm des zweiten Tourtages war dann sehr übersichtlich und bestand aus ca. 4-5 Stunden teils treppenmäßigem Aufstieg ins Shira Camp auf ca. 3.900m. Dort war die Vegetation schon deutlich karger und das Wetter sehr wechselhaft. Auf einer felsigen Fläche mehrerer Fußballfelder sammelten sich alle Expeditionsgruppen und errichteten ihre Lager. Für uns startete ein relaxter Nachmittag/ Abend mit lesen, Jambo spielen und guter Versorgung in unserem Wohnzimmerzelt - ein Luxus an dessen Annehmlichkeiten wir uns bei einem kleinen Hagelschauer sehr schnell gewöhnten.


Was Wind und Wetter auf dieser Höhe noch zulassen.


Camp Nummer zwei: Shira Camp auf ca. 3.900m.

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