Detail

Der Phnom-Penh-Effekt
(Kambodscha, 2009)

Bis Mitternacht habe ich den Rucksack gepackt und stehe 3 Stunden spaeter schon wieder auf um mit S-Bahn und Bus zum Flughafen Tegel zu gelangen, ich habe fast alle Klamotten an, die ich dabei habe, es ist Winter in Berlin und sommerliche Trockenzeit an meinem Ziel. Puenktlich um 6 Uhr Flug nach Frankfurt, auf dem Fraport kann man so gut wie nirgends ein Schlaefchen halten, mittags hebt der 12-Stunden-Flug nach Singapur ab. Singapor Airlines ist ueberraschend gut, bequeme Sitze, Video on demand und viel Essen.. nur mit dem Schlafen will es nicht so recht klappen. Anflug ueber den gigantischen Hafen von Singapur (6 Uhr Ortszeit), habe noch nie so viele Schiffe auf einem Fleck gesehen. Schnelles Umsteigen im modernen Airport, eine Stunde spaeter Abflug nach Kambodscha, weitere 2 Stunden danach blicke ich auf die bekannte Landschaft des Umlands von Phnom Penh (PP). Nach ca. 24 Stundern Reisezeit endlich: am Ziel.

Nehme ein Tuk-Tuk (Moped mit kutschenartigem Anhaenger) in die Innenstadt, das Hotel meiner Wahl kennt der Fahrer. Schon die Fahrt laesst eintauchen in die faszinierende Welt der kambodschanischen Hauptstadt. Chaotische Mopedstroeme auf allen Strassen und Gassen, Abgaswolken, das Poloshirt klebt mir auf der Haut, ein breites Grinsen im Gesicht, ich bin am Ziel. Nach dem Einchecken im Hotel gehe ich direkt mein Motorrad abholen und mache eine Spritztour durch die Stadt (was alles neu gebaut wurde, seit ich vor 1,5 Jahren zuletzt da war). Ich nehme ein kraeftiges “Continental Breakfast” in einem Restaurant am Mekong zu mir. Kaufe die neueste Version des Lonely Planet (2008, natuerlich die tolle 4-Dollar-Farbkopie-Version des Originals zu 30 Dollar) – die Dinge befinden sich schliesslich an kaum einem anderen Ort in so schnellem Wandel wie hier in PP (dazu mein Bericht von 2006).

Zum ersten mal habe ich mein Handy mit im Urlaub und werde tatsechlich auch von Deutschland aus angerufen. Ich versuche eine kambodschanische SIM-Karte zu kaufen, die bekomme ich aber nur durch Vorlage des Reisepasses, welchen ich beim Motorradverleih hinterlegen musste. Ich werde also kurz die Maschine zurueckgeben muessen, um mein Mobile zu fuettern, komische Zusammenhaenge gibt es manchmal. Nach einem kleinen Zwischenstop im Hotel, ist es auch schon wieder Abend (18 Uhr wird es dunkel und sofort beginnt das Nachtleben). Ich gehe erstmal ausfuehrlich und lecker lokal Essen (Chicken Amok mit Vorsuppe). Danach klappere ich die Bars und Resturants ab, die ich aus der Vergangenheit lieb gewonnen hatte, es gibt noch fast alle davon. Schnell (und nach jedem Bier schneller) komme ich mit Einheimischen und Travellern ins Gespraech, es geht hoch her und die Stimmung ist gut wie immer, so auch das Wetter, nachts ist die angenehmste T-Shirt-Temperatur. Nach dem dritten Angkor Draft lasse ich das Moto am Hotel stehen, rufe mit dem Handy zu Hause an (keine Ahnung wieviel das jetzt kostet). Noch lange vor Mitternacht bin ich durch die Mischung aus Hitze, Bier und Schlafmangel so erschoepft, dass ich kaum noch Englisch sprechen kann. Ich gehe ins Zimmer, mache die Aircon an und schlafe mal so richtig aus – an alle daheim: der Aufwand hat sich gelohnt, mir gehts prima- Welcome to Cambodia!

Kommentieren & Co.