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Buchtipp Indien: Sarah MacDonald - HOLY COW! An Indian Adventure
(Indien, 2008)

Meine nicht gerade wenigen Blogbeitraege ueber Indien der letzten 3,5 Monate stellen trotzdem nur einen begrenzten Ausschnitt meiner saemtlichen Abenteuer, Erlebnisse, Erfahrungen, Begebenheiten, Szenen,... in diesem wirklich verrueckten Land dar. Deshalb moechte ich all denjenigen von euch, die ein tieferes Interesse fuer Indien aufbringen, eine ganz hervorragende Buchempfehlung geben.

Dabei eignet sich Sarah MacDonalds Werk sowohl fuer diejenigen von euch, die schon mal eine Reise durch Indien unternommen haben, als auch fuer diejenigen, die sich eine solche Reise in der Zukunft vorstellen koennen.
Die Reiseerfahrenen werden staunen, lachen und feiern, wie treffend MacDonald selbst kleinste Details aller moeglichen Indien-Szenen beschreibt und man sich in diesen mit seinen eigenen Erfahrungen so eindeutig wiederfinden kann - ganz so, als haette man es selbst aufgeschrieben.
Fuer all diejenigen, die sich eine Indienreise vorstellen koennen oder schon geplant haben, stellt HOLY COW! eine ideale Reisevorbereitung dar. Auch wenn sich die Indien-Unerfahrenen zunaechst wundern werden und vieles nicht recht glauben moegen, kann ich euch aufgrund meiner jetzigen Erfahrung sagen, dass die Dinge, die drin stehen auch tatsaechlich wahr sind bzw. waehrend eines Urlaubs in Indien wahr werden koennten!


Mein Buchtipp fuer Indien. Sowohl fuer all diejenigen, die schon einmal in Indien waren, als auch fuer diejenigen, die mit dem Gedanken einer solchen Reise spielen!

MacDonalds Buch ist auch deshalb so interessant, weil es Einblicke in ihre persoenlichen Indien-Erfahrungen erlaubt, die fuer den "normalen Backpacker" in dieser Form vielleicht nicht erlebbar sind. Ihr autobiographischer Roman beschreibt naemlich sowohl alltaegliche Reiseerfahrungen quer durch Indien als auch Szenen ihres Lebens in Delhi als die Freundin/Frau eines ABC-Fernsehjournalisten.

Eine der Feststellungen zu meiner Zeit in Indien ist naemlich, dass ich es als klassischer Backpacker hauptsaechlich mit einer bestimmten Klientel Inder zutun hatte - durch die Wahl bestimmter Unterkuenfte, durch die Wahl bestimmter Verkehrsmittel, durch die Besichtigung bestimmter Sehenswuerdigkeiten, durch die "Versammlung" mit allen anderen Backpack-Touristen an bestimmten Orten,...
Z.B. hatte ich so gut wie keinen Kontakt zu "Bildungs-Indern", also weder zu jugendlichen Studenten, der IT-Elite des Landes, noch zu geschaeftsfuehrenden Familienvaetern und aehnlichen Personenkreisen - diese fahren im Zug wohl eher nicht "Second Sleeper Class", steigen nicht in 2-3 Euro Hotels ab, gehen nicht in unklimatisierte Strassenrestaurants, bleiben dem siedend-heissen Stadtzentren fern oder in ihren klimatisierten Buerokomplexen,... Sind wohl allerdings auch die Minderheit der 1,15 Milliarden Inder.

So, bevor ich selbst noch zum Romanschreiben ansetze, hier noch ein paar kleine wahllos herausgegriffene Zitate, die euch das Lesen von MacDonalds Buch vielleicht schmackhaft machen konnen...

"India is beyond statement, for anything you say, the opposite is also true. It's rich and poor, spiritual and material, cruel and kind, angry but peaceful, ugly and beautiful, and smart but stupid. It's all the extremes." (p. 123)

"'We Indian people, we look at the people more poor, more low, more hard than us and we be thanking God we are not them. Se we are happy. But you white peoples, you are looking at the peoples above you all of the times and you are thinking, why aren't I be them? Why am I not having that moneys and things? And so you are unhappy all of the time.'" (p. 127)

"When I remember India I think of its ability to find beauty in small things - the tattoo of circles on a camel's rump, a bright silk sari in a dark slum, a peacock feather in a plastic jar, a delicate earring glinting by a worn face, and a lotus painted on a truck. I miss the sheer exuberance of a billion individuals and their pantomime of festivals." (p. 317)

Natuerlich kann es auch MacDonald auf weniger als 350 Seiten nicht leisten, Indien in all seinen Facetten zu beschreiben - ich glaube das schafft kein Buch.
Deshalb muss man sich auch keinerlei Sorgen machen, dass man nun, nach meinem ausfuehrlich bebilderten Blog und dem Lesen dieses Buches, Indien kennt und eine Reise damit ueberfluessig ist. Ich kann euch versprechen, dass es noch unendlich mehr zu entdecken und an persoenlichen Erfahrungen zu machen gibt! Also auf die Reise, fertig, LOS!

Aber trotz aller Euphorie eine kleine abschliessende Warnung in Form eines persoenlichen Fazits:

Es ist nicht moeglich, Indien zu hassen oder zu lieben, am Ende einer Reise wird man es lieben UND hassen!

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