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Durchs abessinische Hochland nach Axum
(Äthiopien, 2009)

Nördlich des Tana Sees erstreckt sich das ursprüngliche und wilde abessinische Hochland über Hunderte von Kilometern. In diesem Gebiet befinden sich auch die wichtigsten und ältesten Stätten der äthiopischen Kultur.


Landcruiser-Aufkleber - bezeichnend für die äthiopische Tourismusindustrie: der Wille und der Optimismus ist da, aber das große Geschäft bleibt noch aus.


Die Fälle des blauen Nils – einer der Zuflüsse des Nils stammt aus den abessinischen Bergen.

Nach einer entspannten Tagesfahrt erreichen wir Gondar. Die geschichtsträchtige Stadt aus dem 17.Jahrhundert mutet wie ein Außenposten der Kreuzritterbewegung an und ist mit eine massiven Festung und unzähligen Kirchen ausgestattet.


Die Debre Berhan Selassie Kirche von 1690 ist so eine Art sixtinische Kapelle Äthiopiens, die Malereien sind so ziemlich die ältesten und eindrucksvollsten, die man im Land besichtigen kann.


Englesköpfe an der Decke der Debre Berhan Selassie – im Gründungsmythos der Stadt werden auch pausenlos Leute geköpft, deren Köpfe – aufgrund der heiligen Eignung und Exzellenz des Ortes – geradweges auf Flügeln in den Himmel aufgestiegen sind.


Die Festung von Gondar wurde von Kaiser Fasilidas angelegt und von diversen Kaisern seit dem späten 17. Jahrhundert erweitert. Die Anlage dominiert die Stadt auf einem zentralen Hügel.


Moderner Stadtkern von Gondar mit dem tollen „Circle Hotel“. Dort hat man als Gast maximale Teilhabe am Straßenleben und pausenlosen, durchgehenden Lärm – wer schlafen will sollte woanders absteigen.

Gondar ist zugleich das Nordende der befestigten Straße (wenngleich ein großes Heer chinesischer Firmen im Staatsauftrag fast alle Straßen im Land auszubauen beschäftigt ist) – von hier an sollte man weiß Gott ein Allradvehikel haben. Unweit beginnen die fast 4000m hohen Simien Berge mit ihren Aatemberaubenden Panoramas…


20 Jahre alt aber nicht kaputt zu kriegen – unser Old-School-Landcruiser mit Blattfedern statt Stoßdämpfern und 20-Liter-Diesel-Verbrauch auf 100km. Kostet nach harten Verhandlungen schlappe 70 Euro am Tag inklusive Fahrer und exklusive Diesel.


Die Simien Berge sind das Dach Äthiopiens und können auch mit Guide und Eselkarawane betrekkt werden. Nachts wird es für afrikanische Verhältnisse ziemlich kühl.


Häuser wie dieses zieren den Straßenrand jeder vorbeirauschenden Ortschaft.


Ob Ortschaft oder nicht: jederzeit sind viele Leute am Wegesrand unterwegs – in Gegenden wie dieser geht man einfach viel zu Fuß. Dadurch gibt es ja auch so zahlreiche äthiopische Spitzen-Marathon-Läufer. Höhenluft und viel unterwegs, das macht fit.


Klöster en masse – und zwar in bester Lage mit toller Aussicht.

Nach eineinhalb Tagen Offroad-Tour durch traumhafte Berglandschaft und bäuerliche Provinzkultur erreichen wir Axum. Axum ist gewissermaßen das antike Zentrum der äthiopischen Kultur. Der Sage nach hat hier ihrerzeit die Königin von Saba residiert, die eine Liason mit dem biblischen König Salomon von Jerusalem gehabt haben soll, gefolgt von der Einheimischmachung eines ganzen israelischen Stammes… Nachweislich befinden sich in Axum aber antikeStelen, teils mit Inschriften, die als ältestes Zeugnis einer kontinuierlichen Kultur im abessinsichen Hochland gelten und von Äthiopiern und Eritreanern gleichermaßen verehrt und bei den gelegentlichen Kriegshandlungen geschont werden.


Die Stelen von Axum – eine davon hatten die italienischen Faschisten zur imperialer Beschmückung in den 30er Jahren nach Rom verschifft. Letztes Jahr ward diese Stele wieder heimgebracht nach Axum und wird jetzt ironischerweise von italienischen Firmen wieder aufgestellt.


Der größte steinerne Monolith auf Erden. Die Stele hat, wie man sieht, nicht die statische Eignung alleinstehend errichtet zu werden.


Unbeschriftete Stele und Kinder in einiger Entfernung davon


Agavenblüte (nach der blühenden Vermehrung stirbt die Pflanze ab - ein beeindruckender Wille zur Fortpflanzung) in der typischen Landschaft Nordäthiopiens.

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