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Phnom Penh
(Kambodscha, 2006)

Als ich im Fruehjahr 2004 das erste Mal nach Phnom Penh komme, bin ich sofort fasziniert. Tausend Dinge haben sich seitdem veraendert - Metropolen mit niedrigem Entwicklungsgrad machen ja schon mit "kleinem Einsatz"oft beachtliche Metamorphosen - nicht aber die abenteuerliche Attraktivitaet der Stadt.


Willkommen in PP - hier ist so einiges moeglich....

Dabei ist Phnom Penh eigentlich gar keine "Metropole", denn mit einer Millionen geschaetzter Einwohner ist es im Vergleich zu den anderen suedostasiatischen Zentren regelrecht provinziell. Auch ist die Ausdehnung recht uebersichtlich, da in den Staedten Asiens, so meine Vermutung, generell mehr Einwohner pro Quadratkilometer leben als in Europa (bei einer Einwohnerzahl wie Hamburg, hat Phnom Penh vielleicht ein Drittel der Flaeche). Zwei bis drei Tage aktiver Teilnahme am chaotischen Stadtverkehr genuegen jedenfalls, um sich in Phnom Penh relativ gut auszukennen.


PP-Zentrum, hier laesst es sich aushalten

Die kambodschanische Hauptstadt hat quasi keine Sehenswuerdigkeiten im Angebot. Die wenigen Hoehepunkte von historischer Bedeutung sind den Umstaenden der juengeren Geschichte zum Opfer gefallen, aus demselben Grund gibt es dafuer jetzt ein Genozid-Museum zu besichtigen (samt den gruseligen Massengraebern "Killing Fields"vor den Toren der Stadt) .


S-21-Museum, eines der wenigen Mahnmale ueber die Schreckensjahre unter den Roten Khmern.

Die eigentliche Attraktion von Phnom Penh ist gewissermassen Phnom Penh selbst: wuselige Boulevards, ungeteerte Nebenstrassen, organisch gewachsene Wohnhaeuser, Menschen, Tiere, Motorraeder, Edelrestaurants, Garrkuechen, zwielichte Massagesalons, Spielhallen, Geschaefte aller Art, der sich teilende Mekong. Die anarchische Wild-West-Atmosphaere kann ganz unterschiedlich beeindrucken: viele verlassen Phnom Penh nach zwei Tagen und freuen sich auf den Kulturteil von Angkor oder die westliche "Downtown" von Bangkok, andere leihen sich bald ein Motorrad aus, bleiben und verschmelzen fuer eine Weile mit dem Geschehen. Was kann jemanden, der aus einem sicheren westlichen Land kommt an einem Ort der Korruption und Gegensaetze reizen? Ich denke, es ist die Erfahrung einer Existenz, in der die Grenzen des Moeglichen etwas weiter gesteckt sind - und auch die der Risiken. Ich sitze in einem Restaurant und lese Zeitung, der Mann am Nebentisch - ein Franzose um die 40 - nimmt noch einen Whiskey mit Eis, nachdem er in der letzten Stunde bestimmt drei bis vier Kruege Bier verzehrt hat. Danach tritt er auf die Strasse, besteigt sein grosses Motorrad und faehrt davon (vermutlich in eine andere Bar) - die normalste Sache der Welt. Solche Situationen sind bezeichnend fuer das Leben in Kambodscha, wo der Staat noch so sehr mit sich selbst beschaeftigt ist, dass die gesetzliche Regelung der Dinge des Lebens noch ein Weilchen wird warten muessen (noch laenger dann die Durchsetzung solcher Gesetze, wie z.B. an einer roten Ampel zu warten).


Stassenkreuzung in PP - besser man hat keine dringenden Termine...

Phnom Penh hat auch keine Hochhaeuser, saemtliche Gebaeude in der Innenstadt verfuegen ueber ein bis fuenf Geschosse und kleben mit schmalen Fronten aneinander wie ein Balkendiagramm. Wenn mehrere gleichhohe Haeuser beieinander liegen, ist die Dachflaeche haeufig ein Gemeinschaftsbereich, der genutzt wird wie ein Stueck Dorfweg.


Das Dorf ueber der Stadt - Leben im zweiten Level

Egal ob Haupt- oder Nebenstrasse: zahllose Geschaefte machen sich in den Erdgeschossen breit, verlagern ihre Auslagen und Geschaeftsabwicklungen auf die rudimentaeren Gehwege und allokieren den aussersten Meter der Fahrbahn fuer die Mopeds von Belegschaft und Kunden. Obwohl die Strasse so auf beiden Seiten um einen Meter schmaler geworden ist,besitzt sie immernoch bis zu vier Spuren (von links nach rechts): 1) Fussgaenger und soeben nach links eingebogene Fahrzeuge, die noch nicht auf ihre Seite wechseln konnten, weil viel zu viel Verkehr durchfliesst, 2) Fahrzeuge in Richtung A, 3) Fahrzeuge in Richtung B, 4) siehe 1).


PhsarTmei - der Zentralmarkt kann wirklich als Stadtzentrum gelten.

Ge- und verkauft wird auch gern auf Maerkten (wo auch sonst). Phnom Penh beherbergt gleich mehrere flairvolle "Phsars"in denen es dann noch ein bisschen enger und voller ist als beim Handel auf der Strasse.


Imbiss-Abteilung im Phsar

Nachts ist es in Kambodscha uebrigens kaum kaelter als draussen und immernoch warm. Da man hier gewoehnlich frueh aufsteht und auch entsprechend zeitig zur Nachtruhe ansetzt, ist es nach Einbruch der Dunkelheit schnell ruhiger in den Gassen. Zwar laesst sich jetzt unbedraengter fortbewegen, aber - aufgrund fehlender Strassenbeleuchtung - ist man auf das Neonlicht der offen gebliebenen Restaurants und Trinkstuben angewiesen, um nicht in ein Schlagloch zu brausen oder auf einen schlafenden Hund zu treten.


hell und dunkel macht einen grossen Unterschied in PP

Bis vor einigen Jahren war Phnom Penh des naechtens ein regelrecht gefaehrlicher Ort, wo man nicht selten die Kalaschnikowsalven angetrunkener Buergerkriegsveteranen zu hoeren bekam. Dieses "Sicherheitsproblem" hat man aber zumindest in den Griff bekommen. Heute ist die Hauptstadt zwar immernoch nicht in jeder Hinsicht harmlos, aber um sein Leben braucht man nicht zu fuerchten.


Kommentar
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Kleines Zeitdokument für Nischeninteressierte und den Vergleich mit der Zukunft - da sich in Phnom Penh alles immer so schnell ändert. ...weiterlesen

Kalle (am 07.03.25 um 17:08)
Solide Recherche; ich befürworte die Doppelstrahler Bajaj … da schwingt Erfahrung und Vorfreude auf beiden Achsen mit :)
suja (am 07.03.25 um 16:39)
Herr Jäger: Ich tendiere dazu, wieder bei Angkor Moto zu mieten. Preise ist faire 20$ (etwas weniger mit Discount) pro Tag und sind die einzigen die für den Preis die höheren Schwingen (Baja) anbieten. Transalp wäre evtl auch lustig und hat bequemeren Tourensitz aber ich denke die reine Enduro ist besser für das zu erwartende Gelände.
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Wie die Trauminsel im Süden Thailands von Hippie- zu Backpacker- zu Internet-Touristen kam. ...weiterlesen

Nicole M. (am 20.03.25 um 16:13)
Oh mann ich war viel zu lange nicht hier, da kommt man ins staunen und bekommt Fernweh.
Andreas (am 09.02.25 um 13:39)
Spannendes Review! Bei mir wirds wohl eher 20 Jahre her sein und ich wäre wohl entsprechend schockiert. Jetzt nicht mehr, jetzt bin ich entsprechend vorbereitet. ;) Danke! Lust habe ich ob der Bilder der letzten Tage jedenfalls große bekommen!! :)
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Kalle (am 01.01.14 um 10:43)
Der liegende Buddha im Kaufhof-Format ist ja mal der Wahnsinn ... schönes Foto-Logbuch, Wippi!
suja (am 25.12.13 um 17:36)
Da kennst du aber meinen Halbautomatik-Bildercrawler schlecht :) Wenn du Langeweile hast abends im Hotel kannst du den Artikel auch noch mit Text anreichern.
Wippi (am 25.12.13 um 14:42)
hatte auf fb ein Fotoalbum hochgeladen - hier erschien das dann als Tweet. Kann eigentlich gelöscht werden
Andreas (am 25.12.13 um 14:25)
Mandalay.

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suja (am 26.12.13 um 22:22)
Koh Tonsay ist aber nicht dieses Koh Rong, oder? Ich glaub ich muss da mal mit dem Moped hin. http://www.zeit.de/reisen/2013-12/kambodscha-koh-rong
Kalle (am 17.02.13 um 05:20)
Alex, ist ja quasi der Robin Hood aus dem Thüringer Forest :-)
deinekri (am 16.02.13 um 10:51)
haste fein gemacht meine liebe! alex mag besonders bild 10, na klar!beim letzten wäre ich gern der fotograf der sich gleich mit sekt und kippe dazu setzt
suja (am 16.02.13 um 05:14)
Rabbit Insel, kannte ich auch noch nicht, werd ich nächstes mal auch aufsuchen und nen Fisch am Stiel essen. So viel guten STrand hat Kambodsca dann am Ende halt einfach nicht.
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Mekong, Angkor und Kardamon
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Mekong, Tempel, Staub und Angkor-Bier... von einer fabelhaften zweiwöchigen Rundfahrt durch Kambodscha. ...weiterlesen

suja (am 08.02.13 um 16:28)
GPS? no have
Jungk(all)e (am 08.02.13 um 15:30)
HengHeng-Over III - Jetzt ist Kambodscha dran. Ein fulminater Raider-Bericht, wie er kreativer und zutreffender nicht sein könnte. Neben dem journalistischen Akt steht die multimediale Aufbereitung zudem als Ode an das Land und ... an uns selbst. Aber das geht in Ordnung. Schließlich haben wir per Arsch auf Schleifstein Kratie passiert und per Zeichensprache die Kardamons genommen. GPS ist was für Prenzelwichser. Ganz tolle Arbeit, Jungke! Nächstes mal schleppe ich Dich auch gerne wieder ab ;-) ... Zwischenzeitlich übe ich mich im schnellen Packen *g*
die junge Mutter (am 08.02.13 um 09:54)
JIIHAAA, der junge Vater und der junge Ehemann - ihr hattet wahrlich Spaß!!! Ein wirklich beeindruckendes Filmchen und echt schöne Fotos! glasklare Videoquali versus allgegenwärtiger Staub - die neue Knipse hält was sie versprach. Ihr dürft wieder mal ausreiten, Jungks ;)
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Kilimanjaro Teil 7: Abschied vom Berg
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Der siebente Tag unserer Tour war auch gleichzeitig der letzte. Er bestand aus ca. 3 Stunden Wanderschaft ins Tal, vom Mweka Camp auf ca. 3.100m zum Mweka Gate auf ca. 1.800m. Er bot Gelegenheit, das Erlebte noch einmal zu reflektieren und mit anderen Gruppen gemachte Erfahrungen auszutauschen. ...weiterlesen

Ulli (am 07.01.13 um 14:31)
Ohja, wirklich schöner Bericht und schöne Bilder. Das lädt richtig ein es dir nach zu tun. Grüüüße! Dein neidischer Arbeitskollege
Mt. Kalle (am 26.11.12 um 12:58)
\"4.100 Höhenmeter an einem Tag - der absolute Killer\" ... Jesus! Wenn wir mal gemeinsam uffn Berch gehen, dann nicht in dieser Groessenordnung. Hab immer noch Blisters vom \"Winnie Poonie\" ...
Andreas (am 31.10.12 um 08:46)
Ach, ein Berg. Ich habe das Gefühl 2013 ist mal wieder wandern dran!? Ja und dieses Jahr vielleicht noch der Zella-Mehliser Hausberg. ;)
Renate (am 03.07.12 um 14:31)
Schöner Bericht. Habe die Tour über Marangu Route im Sommer 2011 gemacht. Wir waren auch eine 2er Gruppe mit 7 Trägern und 2 Guides. Gigantisches Erlebnis. Zum Eingewöhnen haben wir vorher den Mount Meru bestiegen, der war fast schwieriger als der Kili.
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Kilimanjaro Teil 6: The Top of Africa
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Wie bereits kurz im letzten Beitrag erwähnt, startete unser sechster Wandertag am Berg bereits an Tag Nummer 5. Um ca. 22 Uhr hieß es nach einigen wenigen Stunden Schlaf: aufstehen, Tee & Porridge fassen und fertig zum Abmarsch machen. ...weiterlesen

suja (am 06.04.12 um 10:23)
Schaut aber doch sehr hochgebirgig aus auf dem Top of Africa (sogar Kletschereiswände), die "nervigen Geröllwüsten" sind auch schön anzusehen (so sehen auch Dreiviertel der Hochanden aus).... Wenn der Waiter zum Guide wird.
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Kilimanjaro Teil 5: Aufstieg zum Gipfel-Basecamp Barafu
(Tansania, 2012)


Obwohl der fünfte Tag unserer Tour eigentlich von Strecke und Höhenüberwindung nur ein recht übersichtlicher war, so markierte er doch den Beginn unseres Gipfelsturms und war daher recht spannend und ungewöhnlich. ...weiterlesen

suja (am 06.04.12 um 09:29)
So wie fast jeder Teil er Kili-Serie abends an der rotkarierten Tsichdecke im Wohnzimmerzelt endet, dürfte der Gewichtszuwachs eures Abfalls kein Problem gewesen sein
Urlaub

Kilimanjaro Teil 4: Südumrundung des Kratermassivs
(Tansania, 2012)


Plötzlich war es dann schon Tag Nummer vier unserer insgesamt nur auf ganze sieben Tage angelegten Tour. Er war so ein bisschen wie "die Ruhe vor dem Sturm", da wir für unsere Tagesetappe nicht viel mehr als drei bis vier Stunden Gehzeit benötigten. ...weiterlesen

suja (am 06.04.12 um 09:25)
Breakfast Wall? Ein schöner Name, muss man davor und danach frühstücken.
Urlaub

Kilimanjaro Teil 3: Express-Akklimatisation am Lava Tower
(Tansania, 2012)


Nachdem wir bereits am zweiten Aufstiegstag Richtung Kilimajaro-Gipfel bis ins Shira Camp auf immerhin schon 3.900 Höhenmetern aufgestiegen waren, sah Tag 3 eine weitere Höhenakklimatisation vor. ...weiterlesen
Urlaub Sport

Kilimanjaro Teil 2: Eingewöhnung und Aufstieg zum Shira Camp ...
(Tansania, 2012)


Nachdem am Marchame Gate ein Jeep voll Gepäck auf unsere Guides und Träger aufgeteilt war, wir uns ausführlich bei der Parkverwaltung registriert hatten, unser Permit mehrfach inspiziert wurde und die einzelnen Lasten mehrfach nachgewogen und umverteilt wurden, konnte es nach ca. 2 Stunden endlich mit unserer Wanderschaft losgehen. ...weiterlesen

Kalle (am 05.03.13 um 04:27)
Krass, ein ganzer Hotel-Stab buchstäblich mit am Start. So schön haben´s manche Dauercamper an der Müritz nicht. Der Beitrag kontrastiert deine 2008er Treks erheblich, die hier ja gerade synchron mitlaufen.
Andreas (am 25.03.12 um 11:23)
Stimmt, das Gefühl abgezockt zu werden kam bei dieser Tour nie auf. Uns beschäftigte eher die ganzen Tage, wieviel Trinkgeld wir auf unsere Begleiter am Ende der Tour aufteilen sollten - wirklich keine triviale Frage. ...
suja (am 08.03.12 um 20:09)
Unterwegs wie der Sahib mit Speisezelt und Kellner :-)... Aber irgendwie ist das schon OK, denn so verdienen doch recht viele Leute ein bisschen mit an den Dienstleistungen und man muss nicht das Gefühl haben ...
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Kilimanjaro Teil 1: Vorbereitungen und ran an den Berg
(Tansania, 2012)


Im Herbst 2011, vom 29.10. bis 16.11., war ich mit meinem langjährigen Reisekumpel Stefan in Tasania. Wir bestiegen dort den höchsten Berg Afrikas, den Mt. Kilimajaro (5.896m). Was wir dabei erlebten soll dieser und ein paar weitere Blogbeiträge mit vielen Bildern erzählen. ...weiterlesen

Andreas (am 08.03.12 um 22:20)
Und, hat die Suppe geschmeckt? Passt übrigens prima - auf unserer Tour gab es auch jeden Abend eine Vorsuppe und zwar richtig selbstgemacht, in kreativen Geschmacksrichtungen (z.B. Möre+Ingwer, grüne Paprika, Gurke etc.). Mein persönliches Highlight! ...
suja (am 08.03.12 um 20:01)
Schöne erste Folge, werde gleich nach meiner Suppe den zweiten Teil durchlesen. Wie kamt ihr eigentlich auf Moja Travel?
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Cartagena - Kirchen, Sklaven, Piraten und Seemansgarn
(Kolumbien, 2012)


Cartagena war der wichtigste Kolonialhafen der spanischen Krone... und Tummelbecken für Freibeuter, Sklavenschlepper, Handelsleute und Abenteurer. ...weiterlesen

suja (am 21.10.12 um 16:27)
Nach der Lektüre von *Liebe in den Zeiten der Cholera* sieht man Cartagena auch noch gleich ganz anders...
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Dschungel & Strand: Tayrona
(Kolumbien, 2012)


Tayrona ist ein kleines karbisches Paradies aus Dschungel, Strand und Hängematten. ...weiterlesen
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