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Namtso - der hoechste See der Welt
(Tibet, 2007)

Der Namtso ist, wenn man den Schildern vor Ort glauben darf, der hoechste See der Welt.


Der Nam-Tso (Tso tibet. fuer See) vor 7000er-Kulisse.

Der hoechste Berg, das hoechste Kloster usw. diesem Superlativ droht in Tibet die Inflation, aber Fakt ist Fakt?! Es mag wohl Gewaesser geben, die noch hoeher als 4700m liegen, doch erfuellen diese die Definition von See? Auf jeden Fall gibt es kein Gewaesser, das annaehernd so gross waere wie der Namtso und noch hoeher laege. Das gleiche gilt allerdings auch fuer das Kaspische Meer, was garnicht sehr hoch liegt, eine normierende Definition fuer Seen tut not :-) ich weiss nicht mal so genau, ob die Flaeche oder das Wasservolumen oder irgendein wichtender Quotient aus beiden die Groesse eines Gewaesser quantifiziert und den See vom Teich oder Tuempel unterscheidet... aus dieser Sicht scheint mir der Namtso erst recht als hoechster See der Welt.


Ein Zeltdorf bietet Unterkunft fuer Besucher.

Auf einer enorm windigen, von etlichen Huegeln markierten Halbinsel an der Suedseite wurde ein Zeltdorf errichtet, das den Tagestouristen einfaches Mahl und den Uebernacht-Touristen ebenso einfaches Quartier bietet. Die meiste Zeit hat man im Zeltlager ohnehin mit den betraechtlichen wie konstanten Windstaerken zu kaempfen, ich habe ausserhalb des flatternden Zeltes die Kapuze meiner Windjacke auch nur fuer Fotos abgenommen.


Der ueber 7000m hohe, schneeweisse Tangula ragt suedlich des klar-blauen Namtso auf - eine beeindruckende Kulisse.

Die Gebirgslandschaft um den See wirkt bei glasklarem Hoehenwetter ebenso maerchenhaft, wie die ungetruebten tiefblauen Wassermassen. Der See ist darum auch gern besucht von Tibetern, Chinesen und Auslaendern (wobei die Chinesen - wie immer - in der Ueberzahl sind).


Auch ein Moench verlaesst mal sein Kloster, um am Namtso eine Runde zu drehen.

Die Halbinsel ist gross genug um Plaetzchen zu finden, an denen man ganz alleine ist und nur noch eine Ueberlagerung aus Windpfeifen und Wellenrauschen vernimmt, auf 4700m und hoeher vergeht einem naemlich auch gerne mal das reden.


Das Klohaeuschen am Ende des Universums - der vergebliche Versuch, Chinesen davon abzuhalten ihre Geschaefte gerade dort zu verrichten, wo sie gehen und stehen.

Der Aufstieg auf einen der Huegel, man befindet sich dann wieder nahe der 5000m, lohnt um der Aussicht wegen unbedingt. Tausende Gebetsfahnen weisen den Weg.


Typisch tibetisch - noch an den verlassensten Orten wehen die buddhistischen Gebetswimpel in bunten Farben.



Paeuschen auf dem Berg, die Hoehenluft und der Hunger lassen schon mal "gross" und "hoch" verwechseln.

Wenn die Sonne heftig brennt und ein halbwegs windstilles Uferstueck gefunden ist, kann man das Bad im hoechsten See der Welt erproben. Allerdings muss sich mit den Beweisfotos beeilt werden, denn laenger als eine halbe Minute ist es schwer auszuhalten und mehrschichtige Fleece-Klamotten sollten bereits am Ufer bereit liegen.


Die Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder, die Ueberwindung aber auch nicht.

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