Detail

Pulau Penang
(Malaysia, 2011)

Penang ist die Wiege der kolonialen englischen Mitbestimmung über die malaiischen Herrscher. Durch einen regelrechten Kuhhandel hat der englische Abenteurer Francis Light am Ende des 18.Jh. die Nutzungsrechte an dem Eiland für die East-India-Company dem zuständigen Sultan abgeschwätzt und umgehend den Hafen Georgetown gegründet. Im 19.Jh. war Georgetown ein wichtiger Handelsstützpunkt, der auch beispielhaft für die geschäftsorientierte Einwanderungspolitik war: massenhaft Chinesen und Inder schufen bald eigene große Stadtteile von Georgetown, die heute als UNSECO geschütze Altstadt begeistern. Zwar sank der ökonomische Rang Georgetowns durch neue Häfen wie Singapur, doch blieb die Insel bis heute ein dynamisches Konglomerat von Kultur und Wirtschaft.



Das Penang der Gegenwart begeistert durch die großflächige Altstadt Georgetowns, die auch - für malaiische Verhältnisse - bestens auf Backpacker eingestellt ist. Zudem hat die Insel viele Geschichte zu bieten und der Besuch im (klimatisierten) Museum macht richtig Spaß. Das malaiische, chinesische, indische Essen bekommt man kaum günstiger und facettenreicher vorgesetzt als in Georgetown. Die Entwicklung der Insel hat natürlich auch Nachteile: eine dichte Bebauung mit Hochhäusern an der gesamten Nordostküste, die zum Teil schon entstellende Wirkung auf die Altstadt hat (diese wurde dann auch erst vor enigen Jahren durch das UNSECO Siegel geschützt). Überbordender Straßenverkehr, der endlosen Auto- und Moped-Kolonnen, die jederzeit ungehindert auf die Insel kommen über die gewaltige Festlandbrücke Penangs (selbst die Umrundnung der Insel auf einem Moped macht keinen Spaß mehr, wenn man immerzu eine Schlange von Pickups an sich kleben hat). Die wenigen Strände der Insel sind vergleichsweise mittelmäßig und man wird von Jetski und Bananenbooten genervt und zu guter letzt kann auch eine merkliche Verschmutzung der Insel nicht ganz unbemerkt bleiben.


Penang ist auf jeden Fall eine feste Station auf jeder Malaysia-Route, jedoch ist es keine Badeinsel (zumindest nicht, wenn man den Vergleich anderer nahe gelegener Pulaus und Kos sieht), sondern bezaubert allein durch die Südsee-Kolonial-Piraten-Business-Stadt Georgetown.

Kommentieren & Co.